Ried GLOCKENGIESSER

Beschreibung

Die Ried GLOCKENGIESSER liegt nordwestlich Oberstockstall, die Weingärten liegen zwischen etwa 210 und 260 Meter Seehöhe, sie sind überwiegend nach Nordosten und Osten exponiert. Der Boden ist eine tiefgründige Schwarzerde aus Löss. Löss ist kalkhaltiger Gesteinsstaub (Schluff), der in den vegetationsarmen Kaltphasen der Eiszeit aus dem Alpenraum hier angeweht wurde und jetzt einen lehmig-sandigen, immer kalkigen und gut speicherfähigen Boden mit ausgewogener chemischer und mineralogischer Zusammensetzung bildet. Vorrangig gepflanzte Sorte ist der Grüne Veltliner.

Die Weingärten sind sowohl im Franziszeischen Kataster (1823) als auch in der Administrativkarte (1864-1881) verzeichnet, wobei der untere Teil der Ried Im Sand heißt und der obere den heutigen Namen trägt. Der Heimatforscher Major Wettendorfer führt den Riednamen direkt auf eine Glockengießerei zurück und begründet dies so: "Die 1147 schon bestandene Pfarre St. Stephan am Wagram war um 1332 mit etwa 100 Pfarren der Sitz des größten Dekanates in Niederösterreich. Der damals in Oberstockstall residierende Pfarrer, zugleich Domherr des Stiftes Passau und Dechant, hat das Geläute für die Gotteshäuser seines Bereiches, zumindest an größeren und großen Glocken sicherlich in nächster Nähe, also in der Riede Glockengießer, erzeugen lassen." Die Glockengießerei lag aufgrund der Feuergefahr außerhalb des Ortes.

Quellen: ÖWM, BFW-eBOD Digitale Bodenkarte, Riedenatlas Wagram 2021, M. Heinrich et al. 2009, GBA 2015: Blatt 39 Tulln, NÖ Atlas-Land Niederösterreich, www.familia-austria.at

Quelle: www.riedenkarten.at

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