Vogelperspektive
Bienenfresser und Wiedehopf – Federpracht am Wagram
Gemeinsam mit dem Steinkauz bewohnen sie die Weinberge… und mit vielen anderen den ganzen Wagram.
Die Landschaft der Region Wagram bietet unterschiedlichste Lebensräume: Hügelige Weinbaugebiete mit eingestreuten Hohlwegen, Brachen, Kellergassen, Lössabbrüche und Gehölze, Trockenrasen, intensiv genutzte Ackerbaugebiete, Auwälder, den Donaustrom und Siedlungen.
All diese Räume werden – je nach Spezialisierung – von verschiedenen Arten besiedelt.
Mit der Farbenpracht der Bienenfresser können es nur wenige heimische Vogelarten aufnehmen. Durch die in den letzten Jahren erfolgte Zunahme des Bestandes erfreuen uns diese Vögel von Mai bis August mit ihrer Schönheit und ihrem interessanten Verhalten.
Viele Geschichten ranken sich um den Wiedehopf, die Eingang in die Weltliteratur gefunden haben. Auch am Wagram erlangte er große Popularität. Erfolgreiche Schutzbemühungen zeigen das große Potenzial der Wagramer Weinbaulandschaft für mittlerweile selten gewordene Tierarten.
Zu den letzten Refugien des Steinkauzes in seinem Weinviertler Verbreitungsgebiet zählen Kellergassen mit angrenzenden Weingärten. Als das ganze Jahr im Gebiet verbleibende Vogelart findet er hier Brutplätze, Nahrung und Versteckmöglichkeiten.
Trotz seines prächtigen, auffälligen Federkleides bekommt man den Pirol selten zu Gesicht. Seine flötenden Rufe verraten die Anwesenheit des meist hoch oben in den Baumkronen lebenden Vogels.
Einige bei uns lebende Spechtarten sind sog. „Erdspechte“, die zur Nahrungssuche auf den Boden kommen, um vornehmlich Ameisen zu erbeuten. Der Grünspecht, er gehört zu dieser Gruppe, macht in der Brutzeit durch seine Rufe, die wie „Lachen“ klingen, auf sich aufmerksam.
Zu den typischen Bewohnern offener Kultur- landschaften zählt die Feldlerche. Ihre von jubilierendem Gesang begleiteten Singflüge sind eine Anpassung an baumlose Steppen, aus denen die Feldlerche nach Mitteleuropa eingewandert ist.
Die Rohrweihe war ursprünglich nur in Verlandungszonen von Gewässern und in feuchten Wiesen mit Röhrichtzonen anzutreffen. Mittlerweile bewohnt sie auch offene Ackerlandschaften, wo sie zur Bereicherung der Vogelwelt beiträgt.
Gern gesehene Sommergäste in unseren Dörfern sind die beiden Schwalbenarten Mehl- und Rauchschwalbe. Sie werden als Glücksbringer und Frühlingsboten begrüßt und aus ihrem Flugverhalten glaubt man, das Wetter vorhersagen zu können.
Vogelnamen werden ihren Trägern nicht immer gerecht. Der Rotrückenwürger erwürgt nicht seine Beute. Andere Bezeichnungen, wie Dorndreher oder Neuntöter, sind aber treffende Hinweise auf sein Verhalten, überzählige Beute zur Vorratshaltung auf Dornen aufzuspießen.