Seit Jahrhunderten wurden hier Keller in die Erde gegraben. Nebeneinander aufgereiht liegt Presshaus an Presshaus – zur Gasse hin sind oft nur die Eingänge zu sehen.
Sie sind bemerkenswerte Architektur und eine kulturhistorische Besonderheit: Die Kellergassen.
IK Wagram | SKoen
Hinter den Presshäusern geht es metertief in den Löss und in die Lagerkeller. Heute wird der Wein allerdings meist in den Weingütern selbst gekeltert und gelagert.
IK Wagram | Steve Haider
In den Kellergassen wird nun mehr Gastlich- und Geselligkeit gepflegt. Viele Kellergassen- und Weinfeste bieten dazu Gelegenheit und laden zum Verkosten ein.
IK Wagram | Robert Herbst
Kellergassenführer informieren über Funktion, Architektur, Wein, Geschichte und viel Wissenswertes und ermöglichen einen Blick in die langen Kellerröhren der Presshäuser.
Hiata – das waren die Hüter der Weinberge, und das teilweise schon seit dem 15. Jahrhundert.
Während die Trauben reiften bis zum letzten Lesetag waren sie von der Gemeinde bestellt, und hatten Trauben und Gerätschaften im Weinberg Tag und Nacht vor Diebstahl zu schützen. Nur wer einen einwandfreien Leumund hatte, konnte Hiat werden.
Zeichen der Wachsamkeit
In eigenen Hiatahütten lebten die Hiata. Die langen Stecken davor trugen sogenannte Hiatasterne – kunstvoll mit vielen kleinen Sternen aufwendig verziert und meist mit einem Herzen in der Mitte. Darauf wurde eine Distel befestigt, die anzeigen sollte, dass hier gewacht wurde.
Hiatastern | Wolfgang Giegler
Bottiche, die die Winzer in den Weingarten lagerten, versahen die Hiata mit einem Zeichen als Gewähr dafür, dass sie sie im Auge hatten. Holzkreuze bei den Weingärten mussten die Hiata stets aufs Neue mit Hagebutten bestücken, ebenfalls zum Beweis, dass sie ihrer Arbeit nachgingen. Die Winzer nahmen sie bei jeden Besuch wieder ab – und wehe dem Hiat, der keine Hagebutten aufgespießt hatte!
Hiatastern | Wolfgang Giegler